Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Gießen / San Juan del Sur und Region in Nicaragua e.V.
Achstattring 30
35396 Gießen
Während die nicaraguanischen Frauen Ende der 70er Jahre eine wichtige Rolle im revolutionären Kampf gegen die Somoza Diktatur spielten und auch am bewaffneten Kampf der FSLN teilnahmen, wurden sie nach 1979 wieder stark in die traditionellen Rollen gedrängt. Emanzipation galt bei der sandinistischen Frauenorganisation AMNLAE (Asociacion de Mujeres Nicaraguenses "Luisa Amanda Espinoza”) als kleinbürgerlich, doch mussten die Frauen während des Krieges gegen die Contra sehr wohl die Männer in der Produktion ersetzen, was für sie auch eine Chance bedeutete. Ab 1985 setzten die besser gebildeten Sandinistinnen eine feministische Bewegung in Gang, die im ganzen Land unabhängige Frauenprojekte zu Wege brachte.
Nach 1990 verschlechterte sich die Lage der Frauen wieder, da sehr viele von ihnen allein erziehende Haushaltsvorstände sind, Tagesstätten geschlossen wurden und das Schul- und
Gesundheitswesen sich verteuerte.
Doch die Frauenbewegung hat an Kraft und Einfluss zugenommen und kämpft neben der sozialen Verbesserung vor allem gegen die männliche Gewalt auf allen Ebenen. Als Resultat dieser
Anstrengungen kann die Tatsache angesehen werden, dass der Frauenanteil von der Primarschule bis zur Hochschule etwas höher ist als jener der Männer11.
Die Situation der Frau in Nicaragua ist geprägt vom vorherrschenden Machismo, dem die Vorstellung von der Dominanz des Mannes über die Frau zugrunde liegt. Hieraus resultieren die Benachteiligung von Frauen und die Missachtung ihrer Rechte in der Familie, Gesellschaft und Politik. Der Frau wird strikt der Platz im häuslichen Bereich zugewiesen.
Im aktuellen Bericht von Amnesty International findet sich ein eigenes Kapitel zur Situation der Fauen in Nicaragua
https://www.amnesty.de/jahresbericht/2018/nicaragua