Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Gießen / San Juan del Sur und Region in Nicaragua e.V.
Achstattring 30
35396 Gießen
Die soziale Lage in dem zweitärmsten Land Lateinamerikas ist nach wie vor sehr angespannt. Nimmt man die Basisbedürfnisse als Indikator, so lebten 2012 42,5 % der Bevölkerung in Armut (2 Dollar oder weniger pro Tag), die Analphabetenrate liegt bei 14,6%.
Die soziale Lage in dem zweitärmsten Land Lateinamerikas ist nach wie vor sehr angespannt. Nimmt man die Basisbedürfnisse als Indikator, so lebten 2001 über 50 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze11. Über 50 % der Bevölkerung sind arbeitslos oder arbeiten im informellen Sektor.
Die Schere zwischen Arm und Reich driftet weiter auseinander. 1998 verfügten die unteren 20 % der Bevölkerung nur über 2,8 % des BIP, die oberen 20 % jedoch über 60,5 % des BIP11.
Ein Sozialversicherungssystem für Arbeitsunfall-, Kranken-, Mutterschafts- und Altersversicherung besteht zwar seit 1957, erreicht jedoch nicht alle Arbeitnehmer/innen.
Arbeitslosenversicherung besteht nicht. Seit dem Machtwechsel 1990 betreiben die Regierungen lediglich eine subsidiäre Sozialpolitik, die in keiner Weise ausreicht, die wirtschaftliche Sanierung
sozial abzufangen 11.
Etwa ein Fünftel der nicaraguanischen Bevölkerung (1 Mio. Menschen) lebt im Ausland, - viele von ihnen illegal - etwa zu gleichen Teilen in Costa Rica und in den USA. Diese Diaspora hat eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Ihre Überweisungen an ihre Familien in Nicaragua (2003 rund 800 Mio. US$) übersteigen die Deviseneinnahmen der nicaraguanischen Volkswirtschaft aus Exporten oder Tourismus bei weitem. In Studien antworten regelmäßig fast 40% der Befragten, dass sie eine Auswanderung in Erwägung ziehen8.