Städtepartnerschaft Gießen - San Juan del Sur in Nicaragua Unsere Nachbarn vom Pazifik
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Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Gießen / San Juan del Sur und Region in Nicaragua e.V.

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35396 Gießen

Projekte in der Praxis

„Frauen stark machen!“ – Die Arbeit des Kollektivs „Mujeres Bahia“

Hühnerzuchtprojekte zur Ernährungssicherung, Gesundheitsberatung und Programme zur Familienplanung, Alphabetisierungsmaßnahmen oder die Förderung von Heilpflanzenanbau – was die Projektvorhaben von „Mujeres Bahia“ auszeichnet, sind Ideenreichtum und Tatendrang, die Zielgruppen der Arbeit sind dabei immer klar umrissen: benachteiligte Frauen auf dem Land in der Gemeinde San Juan del Sur. „Mujeres Bahia“ ist ein von der Regierung anerkannter Verein, die Geschäfte führt Lilliam Reyes Guerrero, einigen Gießenern bereits bekannt von ihrem Besuch 1999 und 2010 in Mittelhessen.

 

Aktionstag der Frauen Quelle: AMNLAE San Juan del Sur

Lilliam sieht die Schwerpunkte ihrer Arbeit in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung, Gesundheit und Genderfragen, wobei die Kinder der Frauen in besonderer Weise mit in die Projekte einbezogen werden. Familien in ländlichen Regionen Nicaraguas gelten als die am meisten vernachlässigte Bevölkerungsgruppe des Landes. Umso mehr gilt es, Frauen zu mobilisieren und ihre Selbstorganisierungsfähigkeiten zu stärken. Die Methode beinhaltet die Schritte Partizipation, Identifikation und Entwicklung von Alternativen. Starke Frauen stehen auch für ein intaktes Gemeinwesen. Deshalb kooperiert „Mujeres Bahia“ mit anderen Entwicklungsorganisationen und der Kommunalregierung. Seit Beginn der Aktivitäten von „Bahia“ in den 70er Jahren werden Projekte dokumentiert und evaluiert.
 

Von Ökoöfen und Biosandfiltern – angepasste Technologien für San Juan del Sur!

Ein typischer Haushalt auf dem Land: dreimal täglich kocht die Frau des Hauses Reis und Bohnen auf einer offenen Feuerstelle in einer einfachen Holzbehausung mit Wellblechdach. Sie und ihre Kinder sind dem Rauch ausgesetzt, leiden unter Atemwegserkrankungen. Der Familienvater ist derweil draußen unterwegs und macht Feuerholz mit der Machete. Die nur noch spärlich vorhandenen Bäume sind noch jung, nach dem Schnitt sterben die Wurzeln ab und das hausnahe Gelände ist der Erosion preisgegeben. Der Grundwasserspiegel ist infolgedessen kontinuierlich gesunken, das Wasser des Hausbrunnens ist von schlechter Qualität, oftmals von Bakterien verseucht, die für Durchfallerkrankungen der Kinder verantwortlich sind – die hauseigene Latrine ist zu nah an den Brunnen gebaut worden und verschmutzt diesen. Die Probleme sind altbekannt und ihrer Konsequenz oft lebensbedrohlich. Dabei gibt es einfache und kostengünstige Lösungen, die von den Bewohnern und Bewohnerinnen nach Anleitung in Eigenregie umgesetzt werden können.

 

Die neuen umweltfreundlichen Öfen funktionieren prima Quelle :Quelle: Fundacíon Tierra

Der „Ökoofen“
Für den Bau des so genannten „Ökoofens“ benötigt man Lehmziegel, Zement, ein Zementrohr und das entsprechende Know-how. Der Ofen benötigt 25% weniger Feuerholz und garantiert, dass der Rauch der Feuerstelle direkt aus der Küche nach draußen abgeführt wird. Die Materialkosten liegen bei ca. 20 US$. In der Vergangenheit finanzierte gipanic Workshops zum Bau solcher Ökoöfen.

 

Der Biosandfilter
Der Biosandfilter ist nichts anderes als eine schmale Betonbox, die in jedem Haus ihren Platz findet. Oben wird vorhandenes, meist kontaminiertes Wasser eingefüllt, das durch verschiedene Sand- und Kiesschichten hindurchsickert. Das Geheimnis dabei ist ein so genannter „Biofilm“, der sich nach einigen Wochen der Nutzung auf der Sandoberfläche bildet. In diesem Film entwickeln sich Mikroorganismen, die die gefährlichen Wasserbewohner konsumieren. Bis zu 60 Liter Trinkwasser pro Stunde können so produziert werden. Die Materialkosten für den Filter betragen rund 40 US$. gipanic unterstützt 2006 mit 3000 Euro den Bau von Filtern für 75 Haushalte in Zusammenarbeit mit einem DED-Mitarbeiter vor Ort. Die Bewohner der Siedlungen El Ostional, San Antonio und Monte Christo beteiligen sich dabei an den Materialkosten, wodurch ein Erfolg und die geforderte Nachhaltigkeit garantiert werden. Ein Vertreter der Umweltgruppe „Asociacion Comunitaria para la Proteccion del Medio Ambiente“ (ACOPAM) arbeitet mit der Zielgruppe zusammen – er selbst hat bereits an einem Workshop über Biosandfilter teilgenommen und ist mit der Herstellung und Funktionsweise bestens vertraut. Die Stadtverwaltung übernimmt den Transport der Baumaterialien in die schwer zugänglichen Siedlungen.

 

Seit 2016 werden die Filter in leichter Bauform aus Kunststoff hergestellt. Das erleichtert den Transport und die Aufstellmöglichkeiten.

 

Bio-Sandfilter Quelle: Der Plan stammt von Mitarbeitern des DED in San Juan del Sur

Durch dieses Projektvorhaben leistet gipanic einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und der Gesundheit der Landfamilien, insbesondere der Kinder.       

Ein Sandfilter im Einsatz Quelle: gipanic

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