Städtepartnerschaft Gießen - San Juan del Sur in Nicaragua Unsere Nachbarn vom Pazifik
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Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Gießen / San Juan del Sur und Region in Nicaragua e.V.

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Zur Geschichte der Städtepartnerschaften in der Bundesrepublik

In Deutschland lassen sich drei Phasen der Entwicklung von Städtepartnerschaften festmachen. Jede dieser Phasen ist gekennzeichnet durch die Bevorzugung bestimmter Ländergruppen. Die erste Phase beinhaltete in den 50er Jahren die Kontaktaufnahme zwischen europäischen Kommunen, wobei hier der Schwerpunkt auf Frankreich lag. Als Reaktion auf den 2. Weltkrieg wurde der Wille zu dauerhafter Völkerverständigung formuliert. „Nie wieder Krieg!“ - das sollte durch Freundschaften zwischen Bürgerinnen und Bürgern der ehemaligen Kriegsgegner sichergestellt werden. Ein weiteres Interesse bestand in der sozialen Integration Westeuropas, gerade in Abgrenzung zum kommunistischen Ostblock

 

Partnerschaftsschild der Stadt Gießen 2014 Versailles und Kerkrade wurden von den Partnerstädten aufgekündigt. Quelle: gipanic

 

Seit Ende der 1960er Jahre richtete sich in einer zweiten Phase das Interesse zunehmend auf die „Dritte Welt“, man entdeckte sie als „Subjekt der Weltgeschichte“. Vor allem sozialdemokratische Fraktionen machten sich innerhalb der Kommunalparlamente stark für diese Idee. Aber erst Mitte der 80er Jahre bekam die Entwicklung von Städtepartnerschaften mit Kommunen in Entwicklungsländern eine wirkliche Dynamik. Folgende Faktoren begünstigten die Entstehung: Zum einen ist die Wirkung der Massenmedien in der Berichterstattung über Entwicklungsländer zu nennen, zum anderen die Öffentlichkeitsarbeit der Entwicklungshilfeorganisationen und drittens die Präsenz des Themas in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit. Dabei kamen in der Bevölkerung immer mehr Zweifel an der Wirksamkeit staatlich geförderter Großprojekte auf und man suchte eher nach konkreten Möglichkeiten, als Bürgerin und Bürger selbst zur Problemlösung beizutragen. Städtepartnerschaften mit Kommunen in Entwicklungsländern sollen dazu beitragen, dass immer mehr Menschen lernen, global zu denken, indem sie dazu angeregt werden, lokal zu handeln. Seit dem Beschluss der Ministerpräsidenten der Länder vom Oktober 1988 sind auch die anfänglichen juristischen Zweifel an der Legitimation kommunaler Aktivitäten auf diesem Gebiet ausgeräumt. Danach muss die gesamte Arbeit mit den Entwicklungsländern nicht nur von den Ländern und dem Bund, sondern auch von einer breiten Öffentlichkeit getragen werden. Die Ministerpräsidenten begrüßen deshalb das Engagement der Nichtregierungsorganisationen und anderer bürgerschaftlicher Initiativen.

 

 

Wegweiser zu den Partnerstädten von Gießen Quelle: gipanic

Eine dritte Phase stellt die zunehmende Kontaktaufnahme zu osteuropäischen Kommunen seit Ende der 70er Jahre dar. Durch die Auswahl der Länder, mit denen Verständigung angestrebt wurde und zum Teil durch die Inhalte der Aktivitäten selbst, waren kommunale Partnerschaften immer auch politisch. Damit sind den Kommunen Handlungsfelder zugefallen, die sie in einem begrenzten Umfang von engen zentralstaatlichen Entscheidungen lösen. Städtepartnerschaften sollten in diesem Zusammenhang kontroverse Themen nicht ausklammern. Eine parteipolitische Instrumentalisierung des Themas Städtepartnerschaft ist jedoch abzulehnen, da gerade in der Einbeziehung des gesamten Gemeinwesens eine besondere Chance für eine lang dauernde Partnerschaft besteht.

 

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Schüler in San Juan del Sur mit einer Gießen Fahne Quelle: gipanic
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